
Sicherheitskraft – Berufsfeld, Ausbildung und Einsatzmöglichkeiten
Die Arbeit als Sicherheitskraft ist sehr abwechslungsreich. Egal, ob man staatlich angestellt ist oder in der freien Wirtschaft als Security-Einsatzkraft arbeitet: Die Tätigkeiten in diesem Berufsfeld sind immer auf den Schutz von Personen und Sachwerten ausgerichtet. Um diesen Schutz zu gewährleisten, hat man jedoch unterschiedliche Befugnisse – je nachdem, ob es sich um eine private oder staatliche Sicherheitskraft handelt.
Definition: Was ist eine Sicherheitskraft?
Unter der Berufsbezeichnung Sicherheitskraft werden alle Personen zusammengefasst, die für Security zum Einsatz kommen. Als Sicherheitskraft können daher sowohl die Mitarbeiter privater Sicherheitsfirmen bezeichnet werden wie auch staatliche Sicherheitsmitarbeiter und die festangestellten Security-Verantwortlichen von Unternehmen, Betrieben und Institutionen.
Die Kompetenzen von Sicherheitskräften unterscheiden sich je nach Einsatzfeld bzw. Arbeitgeber enorm. So hat z. B. jede staatliche Sicherheitskraft – also beispielsweise Polizisten und Mitarbeiter von Ordnungsämtern – die Berechtigung zur Durchsetzung des staatlichen Gewaltmonopols.
Dies gibt solchen Sicherheitskräften viel Handlungsspielraum im Einsatz. Sie dürfen je nach Anlass Verdächtige gegen deren Willen mit Gewalt festhalten und festnehmen und Personen auch ohne deren Zustimmung einer Leibesvisitation unterziehen.
Diese Berechtigungen hat man als Sicherheitskraft eines privaten Unternehmens nicht. Dennoch dürfen auch private Sicherheitskräfte viele Arten von Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen durchführen. Ihre Befugnisse sind jedoch in der direkten Konfrontation und im Umgang mit Verdächtigen und Straftätern gegenüber den staatlichen Sicherheitskräften deutlich begrenzt.
Einsatzgebiete für eine Sicherheitskraft
Schutzmaßnahmen, Wachdienste und Überwachungsaufgaben: Die Palette an Einsatzfeldern für Sicherheitskräfte ist groß. Eine Sicherheitskraft kann als Standwache aufgestellt werden, auf Patrouille unterwegs sein, mit Spezialaufgaben wie Brandwache oder Personenschutz betraut sein oder als Ordner für geregelte Abläufe sorgen.
Ebenso universell wie die Einsatzfelder sind die Arbeitszeiten für moderne Sicherheitskräfte. Denn Wachschutz und Security werden in vielen Bereichen rund um die Uhr benötigt.
Entsprechend entfallen viele Arbeitsschichten für Sicherheitsmitarbeiter auf Zeiten, die über normale Werktags-Tätigkeiten hinausgehen. Sicherheitsarbeit über Nacht gehört ebenso zur Normalität einer Sicherheitskraft wie Einsätze am Wochenende oder an Feiertagen.
Die gute Nachricht dabei ist, dass die Einsätze außerhalb klassischer Öffnungs- und Arbeitszeiten mit Zuschlägen vergütet werden, für eine Sicherheitskraft also besonders lukrativ sind.
Ausbildung zur Sicherheitskraft
Es gibt viele verschiedene Wege, sich zu einer Sicherheitskraft ausbilden zu lassen. Man hat z. B. die Möglichkeit, eine zwei- oder dreijährige Ausbildung in der freien Wirtschaft zu machen. Dort wird man zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (3 Jahre duale Ausbildung) oder zur Servicekraft für Schutz und Sicherheit (2 Jahre Ausbildung) geschult.
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Polizeiakademie zu absolvieren. Damit kann man sich zur staatlichen Sicherheitskraft ausbilden lassen.
Ein dritter Weg ist der Quereinstieg in die Sicherheitsarbeit. Dazu absolvieren Sie eine mehrwöchige Schulung bei einem privaten Anbieter Ihrer Wahl und legen abschließend die Sachkundeprüfung nach §34a GewO bei der IHK ab.
Auf diese Weise bekommt man den sogenannten 34a-Schein, der ebenfalls das Arbeiten als professionelle Security-Einsatzkraft erlaubt.
Spezialisierungsmöglichkeiten für eine Sicherheitskraft
Mit der Grundausbildung bzw. der Schulung nach §34a GewO legt man die Basis für den Beruf als Sicherheitskraft. Von dieser Position aus kann man sich dann weiter spezialisieren.
Das ist insofern empfehlenswert, als dass Spezialisten in der Regel besser bezahlt werden als Allrounder, die lediglich die Grundausbildung vorweisen können. Man kann sich z. B. zum Ladendetektiv weiterbilden. Dazu sind entsprechende Schulungen und Prüfungen nötig.
Gleiches gilt für die Ausbildung zum Personenschützer. Auch diese kann man über einen Lehrgang machen, um anschließend dann im Bereich Begleit- und Personenschutz arbeiten zu können.
Eine sehr beliebte Weiterbildung für Sicherheitskräfte ist auch die Qualifizierung zum zertifizierten Brandschutzhelfer. Diese Weiterbildung erlaubt es, dass man als Brandwache arbeiten darf. Und Brandwachen sind an vielen Stellen gefragt, weshalb es für solcherart qualifizierte Sicherheitskräfte eine hohe Nachfrage gibt.
Als Sicherheitskraft den richtigen Arbeitgeber finden
Man kann als ausgebildete Sicherheitskraft entweder bei einem Security-Unternehmen anheuern oder sich auf interne Stellen als Sicherheitsmitarbeiter in großen Unternehmen oder Institutionen bewerben. Die Arbeit bei einem Sicherheitsdienst ist meist deutlich abwechslungsreicher, weil man nicht ständig im selben Umfeld zum Einsatz kommt, sondern verschiedene Einsatzbereiche haben kann.
Bei der Suche nach einem Job als Sicherheitskraft sollte man unbedingt darauf achten, ein seriöses Sicherheitsunternehmen zu wählen. Denn nur seriöse Sicherheitsfirmen bieten ein sicheres Arbeitsumfeld und achten auf das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter.
Vor allem bezahlen sie deutlich besser als Dumping-Anbieter, die meist höchstens Mindestlohn zu schlechten Konditionen anbieten. Es ist also wichtig, bei der Wahl des Arbeitgebers als Sicherheitskraft darauf zu achten, dass mindestens nach Tarif bezahlt wird.
Dann nämlich bekommt man auch die begehrten Zuschläge für Sonderschichten, beispielsweise in der Nacht oder am Wochenende.