Türsteher: ein vielseitiger Security-Job
Der Türsteher gehört zu den wohl bekanntesten Security-Jobs: Die an Ein- und Zugängen positionierten Sicherheitskräfte sind sehr präsent. Ob in Ladengeschäften oder Nachtclubs, Firmen oder Hotels: Türsteher sind in allen Branchen vertreten und üben eine enorm wichtige Aufgabe aus.
Sie müssen dafür sorgen, dass keine Unbefugten oder unerwünschten Personen in eine Einrichtung, auf eine Veranstaltung oder in ein Geschäft hineingelangen. Und sie müssen jederzeit einsatzbereit sein, um in ihrem Zuständigkeitsgebiet bei Konflikten, Streitigkeiten oder Übergriffen einzugreifen.
Die Tätigkeit eines Türstehers umfasst daher viel mehr als das bloße „Herumstehen und bedrohlich Wirken“, um unerwünschte Eindringlinge abzuschrecken. Es ist durchaus auch viel Fingerspitzengefühl im Umgang mit Menschen sowie gute Menschenkenntnis gefragt, um als Türsteher einen guten Job zu machen.
Die größte Herausforderung für einen Türsteher ist es, die passende Balance aus selbstbewusster Security-Präsenz und höflichem Auftreten zu finden. Denn natürlich darf man keine legitimen Kunden, Besucher oder Gäste abschrecken, wenn man den Job an der Tür richtig machen möchte.
Was sind die Aufgaben eines Türstehers?
Ein Türsteher ist die wichtigste Kontrollinstanz, die man beim Zugang zu allen Arten von Einrichtungen passieren muss. Seine wichtigste Aufgabe ist es, mit so wenig Einflussnahme wie möglich die Spreu vom Weizen im Besucherfeld einer Institution, Veranstaltung oder eines Geschäfts zu trennen.
Sprich: Möglichst auf einen Blick sollte der Türsteher in der Lage sein, erwünschte von unerwünschten Besuchern unterscheiden zu können. Versuchen unerwünschte Personen, ins Gebäude oder auf ein Event zu gelangen, muss sich der Türsteher souverän und selbstsicher in den Weg stellen und die Betreffenden abweisen. Das Ziel dabei ist immer, Unbefugte ohne Gewaltanwendung fernzuhalten.
Doch die Aufgaben vieler Türsteher gehen weit über diese Sichtkontrolle hinaus. Die auch als Doormen bezeichneten Sicherheitskräfte sind in vielen Fällen mit Personenkontrollen beauftragt. Denn bei vielen Veranstaltungen und Institutionen darf niemand hinein, ohne einer solchen Personenkontrolle unterzogen worden zu sein.
Dabei geht es darum, das Hineinbringen unerlaubter Gegenstände, Waffen, Drogen, Alkohol oder Sprengstoff in die jeweilige Einrichtung zu verhindern. Notwendigerweise muss ein Türsteher für diese Aufgabe sehr kommunikativ sein: Er muss mit Menschen unterschiedlichster Temperamente und Kulturen auf passende Weise kommunizieren können und darf sich auch durch provokantes Verhalten des Gegenübers nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Neben Personen- und Einlasskontrollen üben viele Türsteher auch in einer Einrichtung einen wichtigen Job aus: Störenfriede zu entfernen. Je nach Verhalten des Betreffenden geschieht dies mit mehr oder weniger Gewaltanwendung. Um diesen Teil des Security-Jobs sicher auszufüllen, müssen Türsteher in bewährten Methoden für Haltegriffe und Ähnliches trainiert sein.
Die Aufgaben eines Türstehers sind umfangreich:
- Sicherung und Überwachung des Bereichs an der Eingangstür
- Einlasskontrollen
- Personenkontrollen
- Rausschmeißen von Störenfrieden
- Deeskalation von Konfliktsituationen
- Handling von Einladungslisten
- Auskunft an Besucher, Kunden bzw. Gäste
Welche anderen Bezeichnungen gibt es für Türsteher?
Die Bezeichnung Türsteher bringt ziemlich genau die wichtigste Tätigkeit in diesem Security-Einsatzfeld auf den Punkt: Man bezieht an einer Tür – also einem Eingang irgendeiner Art – Position und bleibt dort stehen. Die englische Version des Türstehers – der Doorman – hat sich inzwischen auch im deutschsprachigen Raum als Synonym durchgesetzt. Beides bezeichnet identische Aufgabenbereiche in der Security. Weitere alternative Bezeichnungen für diesen speziellen Sicherheitsjob sind Einlasser oder Bouncer.
Letzteres ist dem Englischen entlehnt und wird vor allem für die Türsteher an Nachtclubs und ähnlichen Einrichtungen verwendet. Denn übersetzt bedeutet es nichts anderes als „Rausschmeißer“. Und genau das ist eine der Aufgaben des Türstehers: Personen, die sich im Club oder bei einer Party danebenbenehmen oder gar gewalttätig werden, müssen rausgeschmissen werden.
Türsteher: Wandlung eines Begriffs
In früheren Zeiten unterschieden sich die Aufgaben und Einsatzfelder von Türstehern und Doormen beträchtlich: Als Türsteher wurden nur die Sicherheitsleute am Eingang von Clubs, Konzerthallen, Diskotheken oder auch Bordellen bezeichnet. Sie hatten die Aufgabe, potenzielle Besucher daraufhin „abzuchecken“, ob diese zur jeweiligen Einrichtung passen. Welche Kriterien dafür gelten, das wird vom Betreiber des Etablissements als Hausherr festgelegt.
Und der Türsteher setzt das Hausrecht um: Wer nicht die vorgegebenen Kriterien erfüllt, beispielsweise in Sachen Aussehen, Geschlecht, Alter oder Kleidung, den weist er an der Tür ab. Früher genügte es für den Job als Türsteher tatsächlich, möglichst muskelbepackt und bedrohlich zu wirken.
Ein Doorman hingegen ist traditionell eher eine Servicekraft, die am Eingang von Hotels, Geschäften, hochkarätigen Veranstaltungen oder ähnlichen Einrichtungen positioniert ist. Seine wichtigste Aufgabe war eigentlich nur das zuvorkommende Öffnen der Tür für Personen, die die Einrichtung betreten oder verlassen möchten.
Inzwischen jedoch haben sich sowohl der Türsteher wie auch der Doorman von ihren Anfängen emanzipiert. Sie übernehmen jetzt beide deutlich mehr Security-Verantwortung als früher. Der Servicecharakter beim Türsteher ist gewachsen, ebenso wie der Security-Charakter des Doorman-Jobs. Aus diesem Grund werden beide Bezeichnungen inzwischen häufig synonym verwendet.
Wie wird man Türsteher?
Um Türsteher zu werden, braucht man die Sachkunde gem. § 34a GewO. Dies erreicht man durch Bestehen der Sachkundeprüfung nach § 34a GewO bei der IHK. Nur mit dieser Qualifikation ist die seriöse Arbeit als Türsteher bei einem Sicherheitsunternehmen oder als fester Sicherheitsmitarbeiter bei Nachtclubs oder anderen Firmen möglich.