Wie lange muss eine Brandwache dauern?
Wer, aus welchem Grund auch immer, eine Brandwache beauftragen muss, fragt sich häufig: Wie lange muss die Brandwache eigentlich dauern? – Denn das hat natürlich Auswirkungen auf die Finanzplanung und viele andere Aspekte.
Daher ist es wichtig, zu wissen, wie lange eine Brandwache dauern muss. Als Spezialisten für den professionellen Brandschutz kennen wir die verschiedenen Arten von Brandwachdiensten genau – und wissen, wie lange die einzelnen Einsätze im Schnitt dauern. Deshalb haben wir in diesem Artikel einige Hintergrundinfos zum Thema Dauer von Brandwachen zusammengestellt.
Wer legt die Dauer der Brandwache fest?
Wie lange eine Brandwache dauert, ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Vor allem die aktuellen Brandgefahren spielen in die Überlegung hinein, auf welche Dauer ein Brandwachdienst ausgelegt werden muss. Und hier kommen Experten ins Spiel: Brandschutz-Spezialisten, die mindestens ausgebildete Brandschutzbeauftragte sein sollten, können anhand verschiedenster Faktoren die notwendige Zeit für eine Brandwache am besten bestimmen.
Brandwachdienste sind in jedem Fall eine absolut individuelle Angelegenheit. Das heißt, sie müssen individuell geplant werden – und zwar nach kompetenter Bewertung der individuellen Brandrisiken und Sicherheitsgefahren.
Häufig hängen Brandwachen auch mit Defekten und Ausfällen an gebäudeeigenen Brandschutz-Vorrichtungen zusammen. Die Dauer der Brandwachdienste wird in diesen Fällen an der Dauer des Ausfalls festgemacht: So lange die anlagetechnischen Brandschutzsysteme nicht oder nur eingeschränkt arbeiten, müssen menschliche Brandwachen den Job übernehmen. Das kann für die Brandschutzhelfer auch einen Einsatz über mehrere Tage oder Wochen bedeuten.
Welche Arten von Brandwache gibt es – und wie lange dauern sie?
Wie lange eine Brandwache dauert, ist vor allem von dem spezifischen Einsatzfeld abhängig. Denn es gibt verschiedene Arten von Brandwachen – und sie alle haben unterschiedliche Schwerpunkte und damit auch eine unterschiedliche Dauer.
Dies sind die häufigsten Arten von Brandwachen:
- Brandwachen nach einem Feuer (Glutwache)
- Brandposten beim Ausfall einer BMA
- Brandsicherheitswache bei einer Veranstaltung
- Brandwachdienst bei Schweißarbeiten
- Brandwachen wegen branchenspezifischer Brandgefahren
Einsatz und Dauer von Glutwachen nach einem Feuer
Die Glutwache dürfte jedem bekannt sein, der schon einmal ein Osterfeuer oder Ähnliches veranstaltet hat: Nach dem Löschen eines Brandes, ob geplant oder ungeplant, muss der Brandherd eine gewisse Zeit lang aktiv bewacht werden. Das ist wichtig, um das erneute Aufflammen des Feuers aufgrund versteckter Glutnester zu verhindern. Denn selbst nach den aufwendigsten Löscharbeiten und Hektolitern von Wasser, die auf eine Brandstelle geschüttet wurden, können sich hartnäckige Glutnester im Verborgenen halten. Passt man dann nicht auf, kann der Brand an dieser Stelle erneut ausbrechen.
Diese Brandwachen werden zum Beispiel immer dann benötigt, wenn ein Entstehungsbrand oder ein auf einen einzelnen Brandabschnitt in einem Gebäude beschränktes Feuer erfolgreich gelöscht wurde. Die Dauer dieser Brandwachen beträgt in der Regel mindestens 24 Stunden, kann jedoch auch deutlich länger sein.
Festgelegt wird diese Dauer in den meisten Fällen vom zuständigen Feuerwehrleiter – also dem Brandschutzexperten, der dem Feuerwehrzug vorsteht, der für die Löscharbeiten verantwortlich zeichnet. Dieser Wehrleiter muss die Brandstelle nach dem Löschen freigeben – und dann ist es am Betreiber des Gebäudes bzw. der Anlage, für die notwendigen Glutwachen zu sorgen.
Hierbei gilt es, keine Zeit zu verlieren. Idealerweise hat man bereits einen entsprechend aufgestellten Sicherheitsdienst in petto, der binnen kürzester Zeit in der Lage ist, Brandschutzhelfer für solche Glutwachen bereitzustellen. Anderenfalls sollte man bereits während die Löscharbeiten noch laufen auf die Suche nach einem passenden Anbieter für diese Brandwachdienste gehen. Wichtig ist: Die Brandstelle darf nach dem Löschen für mehrere Stunden bis Tage niemals unbewacht bleiben.
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Dauer von Brandposten beim Ausfall einer BMA
Nahezu sämtliche Gebäude privatwirtschaftlicher Unternehmen und öffentlicher Einrichtungen müssen heutzutage mit einer Brandmeldeanlage (BMA) ausgestattet sein. Das betrifft Anlagen in der industriellen Produktion ebenso wie Bildungsstätten oder Behörden.
Die BMA besitzt eine Brandmeldezentrale, in der sämtliche Infos der einzelnen Komponenten wie Rauchmelder und Hitzewarnmelder zusammenfließen. Dadurch ist die ständige Überwachung des Gebäudes auf Rauch- und Brandentwicklung sichergestellt.
Wenn solch eine BMA jedoch einmal ausfällt, entsteht eine riesige Lücke im sogenannten anlagetechnischen Brandschutz. Der Ausfall einer Brandmeldeanlage kann z. B. wegen geplanter Reparaturen, Wartungen oder Bauarbeiten passieren – aber auch durch unerwartet auftretende Defekte begründet sein. In jedem Fall muss man beim BMA-Ausfall für Überbrückung sorgen – und zwar durch professionelle Brandwachen.
Die Brandposten beziehen dabei an festgelegten Stellen im Gebäude Position und übernehmen die Brandschutz-Aufgaben der BMA, so lange diese außer Betrieb ist. Das kann je nach Ursache des Ausfalls mehrere Tage dauern, bei umfangreichen Baumaßnahmen sogar wochenlang. Die Dauer dieser Brandwachen muss demnach auf die Zeit des BMA-Ausfalls angepasst werden.
Dauer von Brandsicherheitswachen bei einer Veranstaltung
Eines der häufigsten Einsatzfelder für Brandwachen sind Veranstaltungen. Bei zahlreichen Events sind die als Brandsicherheitswachen bezeichneten Security-Dienste sogar vorgeschrieben – nachlesbar in der Versammlungsstättenverordnung des jeweiligen Bundeslandes. Die Brandwachdienste für Veranstaltungen dauern natürlich mindestens so lange, wie das Event selbst dauert. In aller Regel beginnen sie jedoch schon ein Stück vor dem eigentlichen Eventstart – und enden erst, wenn sämtliche Abbau- und Aufräumarbeiten nach dem Ende der Veranstaltungen abgeschlossen sind.
Daher sind für Brandsicherheitswachen bei Veranstaltungen üblicherweise Brandwachen mit einer Dauer von mehreren Tagen einzukalkulieren.
Dauer der Brandwachdienste bei Schweißarbeiten
Heißarbeiten bzw. sogenannte feuergefährliche Tätigkeiten wie Schweißen und Trennschleifen müssen durch Brandwachen abgesichert werden. Zu groß ist die Gefahr, dass durch einen entkommenen Funken ein Brand ausgelöst wird, während der Schweißer davon gar nichts mitbekommt. Doch derartige Brandposten beziehen nicht nur während der Arbeiten ihre Position. Denn auch in diesem Einsatzfeld ist man mit der Gefahr verzögerter Brandausbrüche konfrontiert.
So kommt es zum Beispiel nicht selten vor, dass durch Funkenflug irgendwo im Verborgenen ein Schwelbrand entsteht, der aber erst Stunden später als Feuer ausbricht. Deshalb ist es Vorschrift, auch nach derartigen Heißarbeiten noch Brandwache zu halten.
Die Dauer dieser Brandwachen liegt in der Regel zwischen sechs und 24 Stunden. Auch hier sind es wieder Fachexperten, die festlegen, wie lange der Brandposten aufgestellt werden muss. In die Gefährdungsberechnung werden Faktoren einbezogen wie Brandlasten bzw. leicht brennbare Stoffe in der direkten Nachbarschaft der Arbeitsstätte, Wind- und Wetterverhältnisse bei Außenarbeiten sowie das Vorhandensein potenziell brennbarer Chemikalien und ähnlicher Materialien in der Nähe des Arbeitsortes.
Einsatz von Brandwachen wegen branchenspezifischer Brandgefahren
Neben den genannten branchenübergreifenden Brandwachen gibt es auch noch einige Brandwachdienste, die wegen spezifischer Brandgefahren in bestimmten Bereichen zum Einsatz kommen.
Ein Bereich, in dem man erhöhte Brandgefahren nicht unbedingt vermuten würde, sind Wäschereien. Was kaum jemand außerhalb dieser Branche weiß: Brandausbrüche sind eine der größten Gefahren in einer Wäscherei. Das liegt an einem Brandrisiko, das es nur in diesem Bereich gibt: der sogenannten Selbstentzündung frisch gewaschener Wäsche nach dem Trocknen. Dies kann passieren, wenn beispielsweise die im Stoff enthaltenen Rückstände von Ölen oder Fetten durch die hohen Temperaturen beim Trocknen entzündet werden.
Durch solche Brände können komplette Wäschereien abbrennen. Um hohe Schäden zu verursachen genügt es oft sogar schon, dass durch einen Wäschebrand auf vergleichsweise kleiner Fläche schädliche Rauchgaskondensate und Ruß entstehen, die sich auf sämtlichen Oberflächen ablagern. Dann nämlich muss die komplette Anlage fachgerecht entrußt und gereinigt werden, während die Waschmaschinen stillstehen – und sämtliche vor Ort befindlichen Wäscheteile kommen in den Müll.
In anderen Branchen liegen die Brandgefahren eher in der Entwicklung eines Feuers in technischen Anlagen – ob in der Veranstaltungstechnik in einer Kulturstätte oder in großen Serverfarmen.
Fakt ist: Die spezifischen Brandgefahren in einzelnen Branchen sind derart individuell, dass sie sich nicht verallgemeinern lassen. Ob und in welchem Umfang man Brandwachen in diesen Bereichen einsetzen sollte, muss daher am besten über eine Gefährdungsanalyse und ein Brandschutzkonzept geklärt werden. Auch die Dauer der präventiven Brandwachen wird darin festgehalten.
Wer darf eine Brandwache durchführen?
Egal, in welchem Einsatzfeld und mit welcher Dauer eine Brandwache benötigt wird: Wichtig ist, dass professionelle Brandwachdienste und alle Arten gesetzlich vorgeschriebener Brandwachen nur durch zertifizierte Brandschutzhelfer durchgeführt werden dürfen. Als Auftraggeber sollte man sich daher unbedingt versichern, dass die Einsatzkräfte für Brandwachen in der eigenen Anlage diese Qualifizierung haben. Ansonsten droht nämlich der Verlust des Versicherungsschutzes – und das kann bei einem Brandausbruch enorm teuer werden.
Hochkarätige Anbieter wie der Golden Eye Sicherheitsdienst bieten für die Einsätze als Brandwache in den verschiedenen Bereichen ausschließlich professionell geschulte zertifizierte Brandschutzhelfer mit entsprechendem Erfahrungshintergrund an. Viele unserer Brandschutz-Mitarbeiter waren sogar früher als Truppführer bei der Feuerwehr im Einsatz und kennen die Arbeit im präventiven Brandschutz und in der effektiven Brandbekämpfung aus erster Hand.